ZIS Zeitgeschichte Informationssystem


Südtirol zwischen Diplomatie und Terror 1947-1969

Rolf Steininger, Südtirol zwischen Diplomatie und Terror 1947-1969.
Darstellung in drei Bänden (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs/Pubblicazioni dell'Archivio della Provinicia di Bolzano 6-8), Athesia, Bozen 1999 (2.540 S.).
ISBN 88-7014-997-8

Übersicht

Band 1

Band 2

Band 3


"Rolf Steininger`s monumental three-volume, 2540-page work is a penetrating and thoroughly researched analysis of a major post-World War II trouble spot in western Europe. The author makes extensive use of Italian, Austrian, American, German, and British archival material. Extracts of relevant documents are incorporated in the text, as well as numerous fascinating photos. Südtirol zwischen Diplomatie und Terror is the most comprehensive study ever written on this topic. It provides a balanced and incisive examination and interpretation of postwar diplomacy and political developments regarding an ethnic minority which today enjoys and practices those rights promised more than half a century ago in the Treaty of Paris."
Prof. WOLFGANG T. SCHLAUCH, Eastern Illinois University, in: German Studies Review, XXIV, No.3, October 2001, pp. 635 – 637.


Zum Geleit

Vor nunmehr dreißig Jahren, im November 1969, hat die Landesversammlung der Südtiroler Volkspartei mit knapper Mehrheit das "Paket" angenommen. Diese heiß umkämpfte Entscheidung brachte einen grundlegenden Durchbruch in der Frage der Autonomie Südtirols. Seit Kriegsende stand Südtirol unter dem Eindruck des Ringens der politischen Kräfte vor Ort, des Nationalstaates und der Schutzmacht Österreich (UNO-Resolutionen)um einen verbesserten Status der deutschen und ladinischen Minderheit. 1969 wies endlich den Ausweg aus einer oft extrem schwierigen und leidvoll erlebten Situation. Seither vollzogen sich schrittweise der Ausgleich zwischen Staatsnation und Minderheiten, zugleich aber auch ein Prozeß der Annäherung zwischen Italien und Österreich.
Das Buch von Rolf Steininger beschreibt den steinigen Weg vom Pariser Abkommen 1946 bis zum Wendejahr 1969 in umfassender, beinahe monumentaler Darstellung. Der Autor hat dafür bisher unbekannte Quellen aus italienischen, österreichischen und weiteren internationalen Archiven herangezogen. Seine flüssige, bisweilen packende Schilderung der Ereignisse, Voraussetzungen und Hintergründe beschreitet in vieler Hinsicht Neuland.
Sie gibt eine eigenständige und quellengesättigte Interpretation der Causa Südtirol vor, die lange Zeit vollkommen zu Recht als eine "Frage des europäischen Gewissens" galt.
Die Südtiroler Landesregierung hat über die Abteilung Denkmalpflege die Herausgabe dieses Werkes erleichtert, einerseits im Sinne notwendiger Förderung zeitgeschichtlicher Forschung, zum anderen auch angesichts der langjährigen Aufbereitung der Südtiroler Geschichte seitens des Autors.
Als Ordinarius für Zeitgeschichte hat Rolf Steininger grundlegende Arbeiten zur Zeitgeschichte Tirols vorgelegt sowie zahlreiche Forschungsprojekte zur Landesgeschichte ermöglicht und betreut. Vor allem aber hat er als geschätzter Lehrer eine große Zahl Südtiroler Studierender an die jüngste Vergangenheit unseres Landes herangeführt. Dafür gebührt ihm selbst, aber auch dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck und den österreichischen Institutionen der Forschungsförderung besonderer Dank.
Im Prozeß der europäischen Einigung und der damit verbundenen neuen Rolle von Nationalstaaten und Regionen stehen unser Land, seine Gesellschaft und seine politischen Verantwortungsträger vor neuen Aufgaben. Eine umfassende Bilanz wie das vorliegende Buch sichert auf dem Weg in die Zukunft wichtige Orientierungen. In diesem Sinne wünsche ich »Südtirol zwischen Diplomatie und Terror« den verdienten Erfolg.

Dr. Luis Durnwalder
Landeshauptmann von Südtirol
Bozen, im Mai 1999

Bei der Buchpräsentaion in Bozen mit Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder (links) und Altlandeshauptmann Dr. Silvius Magnago (rechts)

Vorwort

Die politischen Auseinandersetzungen um eine annehmbare Autonomie für Südtirol in den fünfziger und sechziger Jahren liegen Jahrzehnte zurück und sind bereits Geschichte. Kurz vor der Wende zum dritten Jahrtausend sieht der politische Alltag in Südtirol anders aus als damals. Die Autonomie ist weithin umgesetzt und angenommen. In Südtirol selbst haben die verschiedenen Volksgruppen miteinander umzugehen und zu leben gelernt; zwischen dem Zentralstaat und der deutschsprachigen Minderheit ist ein Ausgleich gefunden worden, der zwar noch lange nicht alle zufriedenstellt, der es aber gestattet, das eigene Haus einzurichten und zu verwalten.
Im Rahmen der europäischen Politik ist der Weg Südtirols aufmerksam beobachtet worden. Der Fall Südtirol ist heute für viele Minderheiten, die um mehr Rechte kämpfen, zumindest zum Studienobjekt, wenn nicht zum Beispiel geworden.
Die zeitliche Distanz zum Geschehen birgt die Gefahr des Vergessens und der falschen Mythenbildung. Auch lebt die neue Generation in einer politischen Wirklichkeit, die es ihr oft schwer macht, das Vergangene zu verstehen und den Wert des Erreichten zu schätzen, um es zu bewahren.
Aus all diesen Gründen ist es begrüßenswert, wenn das Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck sich der neueren Geschichte Südtirols annimmt. Univ.-Prof. Dr. Rolf Steininger legt im folgenden eine umfassende Darstellung des jahrzehntelangen Ringens um die Südtiroler Autonomie vor. Die Arbeit basiert auf bislang nicht zugänglichen Materialien aus den Archiven im Lande, in Innsbruck, Wien, London, Washington, New York, Bonn und Rom sowie auf zahlreichen Zeitzeugenbefragungen.
Das Südtiroler Landesarchiv, das diese Darstellung in die Reihe seiner Veröffentlichungen aufgenommen hat, will damit der interessierten Öffentlichkeit den Zugang zu dieser wichtigen Epoche der Südtiroler Geschichte öffnen.
Es erfüllt hiermit einen institutionellen Auftrag, der dieser Forschungsstelle neben der Erhaltung der historisch bedeutenden Dokumente deren wissenschaftliche Erschließung zur Aufgabe macht.
Es wird wohl nicht zu vermeiden sein, daß einzelne Akteure und Zeitzeugen sich nicht so wiederfinden, wie sie dies wünschen. Hier gilt es, die Freiheit der Lehre zu wahren und die Methode der wissenschaftlichen Geschichtsforschung und -darstellung zu achten. Wenn das Werk zu Diskussionen und zum Nachdenken anregt, hat es damit einen wichtigen Beitrag zur Erinnerung an die Wurzeln der eigenen Geschichte geleistet.

Dr Bruno Hosp
Landesrat für Denkmalpflege, deutsche und ladinische Kultur
Bozen, im Mai 1999


Vorbemerkung

Sprache kann verräterisch sein: Wie einst die Faschisten, so bezeichneten noch bis Ende der fünfziger Jahre italienische Regierungskreise, aber auch der italienische Generalkonsul in Innsbruck, Mario Paulucci, und der italienische Botschafter in Wien, Angelo Corrias, die Südtiroler als "allogeni", "Fremdstämmige". In jetzt freigegebenen italienischen Akten ist auch die Rede von der "51%"-Politik, d. h. Unterwanderung Südtirols durch Italiener, bis man dort eine Mehrheit von 51 Prozent hatte. Auch das erinnert in fataler Weise an die Faschisten. Im demokratischen Italien änderte sich mit Blick auf Südtirol bis Ende der fünfziger Jahre im Grunde nicht viel; man ging nur etwas geschickter vor. Die Italiener verstanden die Südtiroler nicht, weder ihre Sitten und Gebräuche, noch ihre Sprache. Man wollte und mußte die "alloglotti", die "Fremdsprachigen", auch gar nicht verstehen, schließlich war man ja in Italien, und Südtirol war italienisches Territorium – und würde es auch bleiben. Oder etwa nicht? Das alles war eine Mischung aus Ignoranz und Präpotenz und mußte fast zwangsläufig zum Konflikt führen – der dann ja auch kam.
Begonnen hatte das Elend nach dem Ersten Weltkrieg: Südtirol wurde als Kriegsbeute Italien zugeschlagen. Dann kamen die Faschisten mit ihrer gezielten Italianisierungspolitik, bis Hitler und Mussolini 1939 das "Problem" endgültig lösen wollten. Option wurde das genannt. 86 Prozent der Südtiroler wollten "heim ins Reich" und ihr Land verlassen. Etwa 75.000 gingen tatsächlich. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollten die Südtiroler zurück nach Österreich. Die Sieger sagten nein; das Land blieb bei Italien. Als "Ersatz" unterzeichneten der österreichische Außenminister Karl Gruber und der italienische Ministerpräsident Alcide De Gasperi am 5. September 1946 in Paris ein Abkommen zum Schutz der Südtiroler. Bei der Umsetzung interpretierten die Italiener dieses Abkommen ganz nach ihren Vorstellungen und kümmerten sich wenig bis gar nicht um die "Fremdstämmigen". So kam, was kommen mußte: Ein Kampf um Südtirol, der mehr als 20 Jahre dauerte. Diplomatie und Terror waren die Mittel, bis 1969 mit dem "Paket" eine Lösung angeboten wurde.
Dieser Kampf war voller Dramatik. Er hat Akteure und Betroffene in Wien, Innsbruck, Bozen, Trient, Rom, München und Bonn – und sogar in London, Washington und New York – mehr als zwei Jahrzehnte in Atem gehalten – mit Auswirkungen bis auf den heutigen Tag. Es wurde viel verhandelt, es gab Attentate, Terror, Tote und Verwundete und Geschichten von persönlichen Intrigen und Gehässigkeiten. Auf beiden Seiten waren Gegner einer Einigung am Werk. Die einen verübten Bombenanschläge, die anderen arbeiteten mit Indiskretionen. Die Angst vor dieser Art von Politik ging so weit, daß der österreichische Botschafter in Rom in seinen Berichten nach Wien am Ende nicht einmal mehr den Namen jenes italienischen Diplomaten nannte, von dem er wichtige und wichtigste Informationen aus dem innersten Zirkel der italienischen Regierung erhielt. Der Botschafter nannte ihn nur "mein Gewährsmann"; ich nenne ihn "X", verrate am Ende aber, wer Signor "X" war, der das tat, was andere wohl Landesverrat nennen würden.
Die Jahre 1947 bis 1969 gehören zu den wichtigsten, interessantesten und aufregendsten in der Nachkriegsgeschichte Südtirols; damals wurde die Grundlage für das Südtirol von heute geschaffen. Diese Jahre sind gleichzeitig die bislang am wenigsten erforschten. Von dem, was sich vor Ort und hinter den Kulissen abspielte, war fast nichts bekannt. Die Archive waren verschlossen, die Akten nicht zugänglich.
Das hat sich geändert. In Wien, Innsbruck, Bozen, Bonn, München, London, Washington, New York und Rom konnte ich fast 100.000 Seiten Dokumente sammeln (was manchmal allerdings nicht ganz einfach war). Darüber hinaus habe ich von privater Seite umfangreiches Material erhalten, u. a. die Wortprotokolle jener etwa 40 geheimen "Südtirolbesprechungen", in denen seit 1959 die führenden Vertreter der Südtiroler Volkspartei, der Tiroler Landesregierung, der Tiroler Volkspartei und des Außenministeriums in Wien – mehrfach unter Teilnahme des jeweiligen Bundeskanzlers – Taktik und Strategie berieten. Diese Protokolle – Abschriften von Tonbandaufnahmen – sind etwas ganz Besonderes, geradezu ein Glücksfall – nicht nur für den Historiker. Sie zeigen, wie es in diesen Sitzungen manchmal durcheinander, ja "drunter und drüber" ging, wie Entscheidungen langsam reiften. Sie zeigen auch, wer was zu sagen hatte, wie sich "Zeit"- und andere Zeugen späterer Zeit vielfach nur ausschwiegen, etwa der verstorbene "Südtirolexperte" Univ.-Prof. Felix Ermacora. Und sie zeigen Außenminister Bruno Kreisky – oder auch Kurt Waldheim – in Hochform. Es wird deutlich, warum Kreisky schon bald der "Minister für das Äußerste" und intern "Andreas" genannt wurde (was er nicht ungern hörte) – bis ihm die (Süd-)Tiroler 1965 drastisch vor Augen führten, daß es einen Unterschied zwischen "Andreas" und Andreas Hofer gibt. Es war eben nicht so einfach, "Tiroler" zu werden. Das Material zeigt auch einen Silvius Magnago als Parteiobmann und Landeshauptmann in Höchstform: ein Realpolitiker, Pragmatiker und großer Taktiker, der nahezu allgegenwärtig im Einsatz ist. Ohne ihn lief wenig bis gar nichts. Das galt allerdings auch für das Abhängigkeitsverhältnis Bozens von Innsbruck. Der Einfluß Innsbrucks ist überall und jederzeit spürbar. Am Ende stand 1969 jener "historische Kompromiß" zwischen Österreich und Italien, mit entscheidenden Vorteilen für Südtirol. Und von daher ist dies unterm Strich eine Erfolgsstory Südtirols und des "kleinen" Österreich gegen das "große" Italien.
Die Dokumente aus Bonn und München sind ebenfalls hochinteressant. Obwohl die Südtirolfrage offiziell kein "deutsches" Thema mehr war, erschien vielen Deutschen Südtirol als "urdeutsches, manchen als das deutscheste aller deutschen Länder", wie das der spätere Bundespräsident Karl Carstens 1959 als Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt in Bonn einmal formulierte (s. Bd. 1, Kap. 5,7). Und von daher blieb es nicht aus, daß Südtirol in vielfacher Hinsicht zu einer Dauerbelastung des deutsch-italienischen Verhältnisses führte. Die italienischen Dokumente geben einen Einblick in die Entscheidungsprozesse in Rom. Mit am interessantesten sind dabei die Berichte des italienischen Botschafters in Wien, Gastone Guidotti. Er erkannte das Südtirolproblem als echtes Problem, konnte sich aber in Rom mit seinen Vorstellungen nicht durchsetzen (zu seiner Person s. Bd. 2, Kap. 1,10).
Die Masse der Dokumente war als vertraulich oder streng vertraulich, zumeist aber als geheim, "segreto", streng geheim, als Verschlußsache oder gar "Panzerschrank" deklariert – auch ein Zeichen dafür, wie diese Dinge gesehen wurden und teilweise wohl auch waren. Geheimhaltung und Verschwiegenheit waren damals oberstes Gebot. Wie weit das ging, macht eine Äußerung von Silvius Magnago in einer Sitzung im Jahre 1958 in Innsbruck deutlich: "Ich schweige sogar zu meiner Frau!" Magnago nahm es mit der Geheimhaltung besonders ernst. In dieser Sitzung ging es u. a. auch darum, ob man in Zukunft den Kreis der Teilnehmer an den geheimen Sitzungen erweitern sollte. Würde man das tun, so der Generalsekretär der SVP, Hans Stanek, in derselben Sitzung, "dann weiß es der Bischof [in Brixen] schneller als wir hier fertig geredet haben" – und der Bischof spielte eine wichtige Rolle in Südtirol. Mit der Vertraulichkeit war das so eine Sache. Wie die italienischen Akten zeigen, waren italienische Behörden und Regierungsstellen in Bozen, Trient und Rom jedenfalls über die Interna der SVP geradezu erschreckend gut informiert.
Aus verschiedenen Wortprotokollen habe ich ausführlich zitiert. Nichts macht m. E. Geschichte so lebendig, Atmosphäre so anschaulich wie Äußerungen von Politikern und Diplomaten, die in geheimer und geheimster Runde, wo sie unter sich waren, oftmals kein Blatt vor den Mund nahmen – mit für die Nachwelt erstaunlichen und aufregenden, oftmals allerdings auch deprimierenden Einsichten! Kopien der Dokumente werden im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck aufbewahrt. Wer einige dieser Dokumente im Wortlaut lesen möchte, sei auf meine Dokumentenedition "Südtirol im 20. Jahrhundert. Dokumente" verwiesen, die gleichzeitig mit dieser Darstellung im Studienverlag Innsbruck–Wien erscheint.
Italienische "51%"-Politik, Forderung nach Autonomie und Selbstbestimmung, UNO, Bomben, Attentate, Folterungen, Terroranschläge, Tote, Prozesse, italienisches EWG-Veto, Änderung der österreichischen Strafgesetze, "Paket" und "Operationskalender": Das sind die Stichworte und der Rahmen für unser Thema, das in drei Bänden dargestellt wird (Band 1: 1947–1959; Band 2: 1960–1962; Band 3: 1962–1969). Im Mittelpunkt stehen die Südtiroler, jene für die Italiener damals so merkwürdigen "allogeni", die "valligiani dalle calze bianche", "Talbewohner mit den weißen Strümpfen", wie sie von ihnen auch genannt wurden.
Heute geht es den Südtirolern so gut wie nie zuvor – auch und vor allem in materieller Hinsicht. Und das ist gut so. Nicht so gut ist, daß die Erinnerung an die fünfziger und sechziger Jahre weitgehend verblaßt ist, reduziert – wenn überhaupt – auf die Attentate. Wer aber weiß, wie damals gerungen und gekämpft worden ist, um das zu erreichen, was letztlich erreicht wurde, wird bei all den Erfolgen von heute möglicherweise etwas nachdenklicher. Denn auch und gerade für Südtirol gilt: Zukunft kann nur gestalten, wer die eigene Vergangenheit kennt. Wenn diese drei Bände dabei etwas helfen, hätte sich die Arbeit allemal gelohnt.
Zum Schluß viele Worte des Dankes. Die vorliegende Arbeit ist ein Ergebnis eines Forschungsprojektes "Südtirol nach 1945", das der Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank und der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung finanziell unterstützt haben. Mit dieser Unterstützung konnte ein Teil der Archivarbeiten durchgeführt werden. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bedanken. Mein Dank gilt vor allem auch jenen, die die Einsicht in die Materialien ermöglichten und mir bei der Beschaffung von Unterlagen und Informationen behilflich waren, u. a. Generaldirektor Hofrat Univ.-Prof. Dr. Lorenz Mikoletzky und Dr. Herbert Hutterer (Österreichisches Staatsarchiv, Wien), Direktor Hofrat Univ.-Doz. Dr. Werner Köfler und Dr. Wilfried Beimrohr (Tiroler Landesarchiv, Innsbruck), Univ.-Doz. DDr. Oliver Rathkolb (Stiftung Bruno Kreisky Archiv, Wien), Dr. Franz Josef Kos (Politisches Archiv des Auswärtigen Amts, Bonn), Dr. G. Hetzer (Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München), Univ.-Prof. Dr. Gerhard Oberkofler (Universitätsarchiv Innsbruck), Mrs. Marilla B. Guptil (United Nations Archives, New York, N.Y.), Dr. Michl Ebner und Dr. Toni Ebner (Archiv Dr. Toni Ebner und Nachlaß Kanonikus Michael Gamper, Bozen), Dr. Giovanni Cassis, Dr. Vincenzo Pellegrini und Frau Stefania Ruggeri (Archivio Storico Diplomatico, Ministero degli Affari Esteri, Rom). Dem Obmann der Südtiroler Volkspartei, Dr. Siegfried Brugger, danke ich für die Bereitschaft, mir Dokumente aus dem Parteiarchiv zur Verfügung zu stellen, Herrn Walther M. Martinkowic (Wien) für die Überlassung diverser Materialien. Danken möchte ich auch jenen ungenannten Damen und Herren in London (Public Record Office), Washington (National Archives), New York, Bozen, Innsbruck, Wien, Bonn, München und Rom, die bei den diversen Archivaufenthalten jeweils für "Nachschub" im Leseraum sorgten.
Mein ganz besonderer Dank gilt jedoch meinen Sekretärinnen, den „Damen mit den flinken Fingern“: Frau Eva Plankensteiner, Frau Ingrid Voggenberger und Frau Mag. Ulrike Scherpereel. Sie haben neben dieser Arbeit nicht nur parallel meine in Anmerkung 1 genannten Arbeiten in verschiedenen Fassungen in den Computer getippt, sondern auch so manchen wertvollen Ratschlag gegeben. Beim Thema "Südtirol" macht ihnen so leicht niemand mehr etwas vor. Frau Mag. Eva Pfanzelter, M.A., aus Kastelruth, die an ihrer Dissertation über "Die USA und Südtirol 1943–1947" arbeitet, hat im Rahmen des Projektes mitgeholfen, den o. g. "Nachschub" in Wien – wo auch mein Sohn Axel mit dabei war –, Innsbruck und Rom "abzuarbeiten", d. h. sie war intensiv beim "Ausheben" der Dokumente dabei, hat im Außenministerium in Rom viel und intensiv auf die zuständigen Damen und Herren eingeredet, die Druckfahnen mitgelesen, beim Personenregister diverse Vornamen gesucht und war auch sonst in vielfacher Weise behilflich. Sie und folgende Damen und Herren haben auch bei der Übersetzung des Großteils der fremdsprachigen Dokumente mitgeholfen: Dr. Veronika Mittermair (Genua), Mag. Katharina Walter (Innsbruck), Norbert Alexander (Meran) und Peter Daldos (Aldein), der mich auch auf die Schenkung Eduard Widmoser im Besitz der Gemeinde Aldein aufmerksam gemacht hat. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken.
Bei den Archivarbeiten im italienischen Außenministerium hat mich auch noch meine Kollegin Mag. Ingrid Böhler vom Institut für Zeitgeschichte unterstützt. Auch ihr herzlichen Dank. An den Aufenthalt in der "ewigen Stadt" werden wir drei wohl ewig denken, vor allem an die Herberge im Schwesternhaus "Figlie della Presentazione", aus der wir schon bald in ein Hotel flüchteten! Der österreichische Botschafter in Rom, Dr. Günter Birbaum, sowie Botschaftsrat Mag. Arno Riedel (jetzt Botschafter in Tirana) und Frau Claudia Burger von der dortigen Botschaft haben geholfen, bürokratische Hürden zu überwinden; dafür möchte ich ihnen auch an dieser Stelle noch einmal herzlich danken, genauso wie dem Vertreter der Südtiroler Landesregierung in Rom, Prof. Peter Gasser – der zudem noch unseren Kopierer "zwischenlagerte" –, und jenen Damen und Herren, die Photos zur Verfügung gestellt haben: Frau Maria Alberti, Bozen; Dr. Toni Ebner, Chefredakteur der "Dolomiten"; Dr. Robert Gismann, Amt der Tiroler Landesregierung; Gunter Kischkowski, Auswärtiges Amt, Bonn; Dr. Martin Sölva, Amt für audiovisuelle Medien, Bozen; Pietro Tamboni, Rom; Peppi Tischler, Meran; Gemeinde Aldein; Univ.-Prof. Dr. Franz Heinz Hye, Stadtarchiv Innsbruck; Mag. Arno Gisinger und Niko Hofinger, Innsbruck; Franz Berger, Bozen; Hermann Frass, Bozen; Erwin Casagrande, Bozen; Carlo Quaroni, italienisches Generalkonsulat, Innsbruck; Franco Bortolameolli, Alleanza Nazionale, Bozen. Dem italienischen Botschafter in Wien, Dr. Joseph Nitti, danke ich für die freundliche Überlassung von Bildern seiner Vorgänger Angelo Corrias, Gastone Guidotti, Enrico Martino und Roberto Ducci, ebenso wie Michaela Walder von der dortigen Botschaft, die alles organisiert und bei der Suche nach Vornamen geholfen hat.
Mein Dank gilt auch all jenen Akteuren und Zeitzeugen, mit denen ich in ausführlichen Interviews über jene Jahre sprechen konnte, und zwar (damalige Funktion in Klammern):

Dr. Alfons Benedikter (SVP-Obmannstellvertreter),
Dr. Hans Benedikter (Leiter der Pressestelle, Bozen),
Dr. Josef Fontana (BAS),
Dr. Elmar Gamper (BKA,AA; BMfAA),
Dr. Franz Hetzenauer (Bundesminister für Inneres),
Dr. Egmont Jenny (SVP; Gründer der Südtiroler Fortschrittspartei), der auch freundlicherweise Materialien und einige Photos zur Verfügung stellte,
Altbundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger (†; Leiter der Völkerrechtsabteilung im BMfAA; Kabinettschef),
Univ.-Prof. Dr. Hans Klecatzky (Bundesminister für Justiz),
Altlandeshauptmann Dr. Silvius Magnago (Landtagspräsident, SVP-Obmann, Landeshauptmann von Südtirol),
em. Univ.-Prof. Dr. Franz Matscher (BKA,AA; BMfAA; Generalkonsul in Mailand),
Dr. Karl Mitterdorfer (Kammerabgeordneter),
Dr. Karl Heinz Ritschel (Chefredakteur der "Salzburger Nachrichten"),
Univ.-Prof. Dr. Roland Riz (Kammerabgeordneter), der auch Teile des Manuskripts gelesen hat, und zwar Bd. 3, Kap. 1,13 und Kap 2,2 und 3,
Botschafter a. D. Dr. Ludwig Steiner (Staatssekretär im BMfAA), der auch freundlicherweise einige Photos zur Verfügung stellte,
em. Univ.-Prof. Dr. Eugen Thurnher (Vorstandsmitglied des Bergisel-Bundes),
Dr. Lujo Toncic-Sorinj (Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten), der auch freundlicherweise einige Photos zur Verfügung stellte,
Altsenator Dr. Friedl Volgger (†; SVP-Obmannstellvertreter), der auch freundlicherweise einige Photos zur Verfügung stellte;
Altbundespräsident Dr. Kurt Waldheim (Botschafter; Leiter der Abteilung West im BMfAA; Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten),
Franz Widmann (Mitglied der SVP-Parteileitung),
Rupert Zechtl (Abgeordneter zum Nationalrat; Landesrat).
(Die Interviews wurden auf Tonband aufgenommen; die Bänder befinden sich ebenfalls im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte.)
Interessant war auch eine Diskussionsrunde, die Mag. Franz Jenewein am 20. Juni 1998 im Volksbildungsheim des Landes Tirol in Vill (Grillhof) organisierte, und an der u. a. teilnahmen: Dr. Heinrich Klier (BAS), Sepp Innerhofer (BAS), em. Univ.-Prof. Helmut Heuberger (BAS), Dr. Günther Andergassen (BAS) und Dr. Wilhelm Steidl (Verteidiger in Südtirolprozessen).

Ganz besonders danken möchte ich Frau Eva Plankensteiner (noch einmal) und Frau Mag. Sabine Falch, die über "Die Südtiroler Auswanderer seit 1945" arbeitet, sowie meinem Kollegen Dr. Michael Gehler vom Institut für Zeitgeschichte und Dr. Hans Heiss vom Südtiroler Landesarchiv. Sie haben mit spitzer Feder und kritischem Blick Teile des Manuskripts "begutachtet" und so manchen Fehler "ausgebügelt". Dank sage ich vor allem auch dem zuständigen Landesrat für Denkmalpflege, Dr. Bruno Hosp, und dem Direktor des Südtiroler Landesarchivs, Dr. Josef Nössing, für die Aufnahme der Bände in die vom Landesarchiv herausgegebene Reihe, Dr. Thomas Mathà für die Regelung der vertragstechnischen Dinge sowie Dr. Peter Silbernagl und insbesondere Erwin Kohl von der Verlagsanstalt Athesia, Bozen, für die engagierte und professionelle Betreuung des Buchprojektes.

Reaktionen

OStD Werner Ripper in den Informationen für den Geschichts- und Gemeinschaftskundelehrer, Heft 59/2000

"Rolf Steininger sorgt mit seiner jüngsten Publikation für eine handfeste historisch-politische Kontroverse [...] In seinen drei Bänden ticken historische Zeitbomben."
"Katholisches Sonntagsblatt", 13.2.2000

"Ein Meilenstein. Steiningers Werk wird künftig zur Südtiroler Standardliteratur gehören."
"Tiroler Tageszeitung", 9. und 10.7.1999

"Ein unerwünschtes Kratzen an Tirols historischen Mythen."
"Kurier", 23.10.1999

"Wir Südtiroler müssen vielmals danken dafür, daß Steininger uns diese gewaltige Untersuchung beschert hat. Im Namen meiner Landsleute danke ich herzlich."
Dr. Elisabeth Höglinger in: "Dolomiten", 19.10.2000

"Steininger läßt das Steinigen nicht!"
"Diogenes, Zeitschrift der Südtiroler Hochschülerschaft", Dezember 1999

"Steininger hat für sein Werk rd. 100.000 Seiten bisher nicht zugänglicher Dokumente aus Archiven in Wien, Rom, Bonn, München, Innsbruck, Bozen, London, Washington und New York verarbeitet und damit eine Neubewertung der jüngeren Geschichte Südtirols ermöglicht."
Gerhard Mumelter in: "Süddeutsche Zeitung", 6.12.1999

"Sehr seriös."
Der ehemalige Obmann der SVP, Roland Riz

"Ich habe Ihr monumentales Werk mit größter Aufmerksamkeit durchstudiert ... Wir können Ihnen nur alle dafür sehr dankbar sein."
Dr. Lujo Toncic-Sorinj. 1966-1968 österreichischer Außenminister

"Das dreibändige Wert Steiningers über die Jahre 1947 bis 1969 ist zweifellos das profundeste zur Thematik überhaupt, zugleich aber auch sein umstrittenstes. Das profundeste: Keine Darstellung greift auf eine solche immense Materialfülle zurück: eine gewaltige und von Detailfreude, ja Detailbesessenheit geprägte Leistung, ein Meilenstein mit vorzüglichen Registern. Das umstrittenste: Das Opus hat eine leidenschaftliche Debatte hervorgerufen."
Reinhard Olt in: "Frankfurter Allgemeine Zeitung", 25.8.2000

"Nun schwappen die Wogen der Erregung über die dreibändige Südtiroler Diplomatiegeschichte von Univ.-Prof. Rolf Steininger auch über den Brenner."
"Tiroler Tageszeitung", 15.12.1999

"Der Anschlag auf den Mythos Feuernacht".
"FF-Südtiroler Wochenzeitung", 21.10.1999

"Steininger, che ha 57 anni, è un veterano della questione altoatesina."
"Alto Adige", 10.7.1999

"[...] un'opera che resterà un ineludibile monumento di una vicenda storica così sofferta e significativa."
Ferrucio Ferruzzi in: Il Mondo degli Archivi" 1999, S. 75

"Ein neuer großer Wurf der Aufarbeitung der Südtirolgeschichte [...] Das Werk sucht seinesgleichen auch in der Qualität [...] Eines Tages wird man Ihnen für Ihr Werk wohl noch einmal dankbar zu sein wissen."
Ein ehemals hochrangiger SVP-Politiker in einem Privatschreiben vom 3.10.1999 an den Autor

Ihr Buch erschließt dem Leser und der Nachwelt in sehr obhektiver Form eines der spannendsten Kapitel der Geschichte dieses Landes. Sie haben sich damit um Tirol sehr verdient gemacht.
Egmont Jenny, Gründer der Südtiroler Fortschrittspartei, am 14.12.1999